Das Verbrennen ist eine der ältesten Todesstrafen. Ihr Sinn lag darin, einen Körper so zu zerstören, dass nichts mehr von ihm übrig blieb. Denn man war der Ansicht, nur das Feuer sei imstande, Geister und Dämonen zu zerstören.
Für eine Hinrichtung auf dem Scheiterhaufen wurde vor dem eigentlichen Beginn der Exekution ein Pfahl in die Erde gegraben. Um diesen herum schlichtete man Holz und Reisig, so dass der Holzstoss leicht entflammbar war. Der Verurteilte wurde dann, eskortiert von bewaffneten Soldaten, auf den Richtplatz gebracht oder geschleift. Dann wurde das Urteil verlesen, und er wurde mit Eisenketten an den Pfahl gebunden. Bei manchen Hinrichtungen wurde das Holz um den Verurteilten herum aufgetürmt, so dass er den Blicken der Zuschauer entzogen war.
Bei vielen Hinrichtungen kam auch der so genannte Gnadenerweis zum Tragen. Der bestand darin, dass der Henker unbemerkt sein Opfer mit einer Schnur erdrosselte. Dies musste aber geheim gehalten werden, da sonst das Publikum rebellierte, weil sie sich um das Schauspiel einen Menschen bei lebendigem Leib brennen zu sehen, betrogen fühlten.
Ein anderer Gnadenerweis bestand darin, dem Verurteilten einen Beutel mit Schwarzpulver um den Hals zu hängen. Wenn das Feuer dann bis zum Beutel gelangte, explodierte dieses und setzte so dem Leben des Verurteilten ein schnelles Ende.
So gab es natürlich auch eine Verschärfung der Strafe. Dabei wurde der Verurteilte vor der Exekution mit glühenden Zangen gezwickt, oder man schlug ihm vor dem Feuertod die Arme ab.
Während der Hexenverfolgung in Europa starben mindestens 200 000 so genannte Hexen auf dem Scheiterhaufen.
Im Jahre 1401 wurde der Feuertod in Großbritannien legalisiert und per Gesetz festgeschrieben. Im Jahre 1553 stieg Maria I auf den Thron von Großbritannien. Unter ihrer fünfjährigen Regentschaft stiegen die Verbrennungen drastisch an. Es wurden in dieser Zeit 300 Menschen dem Scheiterhaufen übergeben.
Im Mai 1431 besteigt wohl eines der berühmtesten Opfer den Scheiterhaufen, Jeanne d’Arc, auch bekannt als die Jungfrau von Orleans.
Quelle (www.todesstrafe.de)